Stellen Sie sich vor, Sie blicken auf eine Leinwand, die wie ein geologisches Rätsel wirkt: Farbschichten schimmern durch Risse und Übermalungen, flüchtige Formen tauchen auf und verschwinden wieder. Sie glauben, etwas zu erkennen – ein Fragment, eine Erinnerung – und verlieren es im nächsten Augenblick. Genau dieses Spiel zwischen Sichtbarem und Verborgenem ist das Terrain von Jochen Ulmer. Seine Ölmalerei ist kein ruhiges Stillleben, sondern eine Expedition in unsere Erinnerung. Wer sich auf seine Werke einlässt, betritt eine Topografie aus Farbe, Zeit und Emotion – und entdeckt, dass unser Gedächtnis kein Archiv ist, sondern ein lebendiger, schichtreicher Prozess, der uns formt und ständig neu erschafft